Nachhaltigkeit
Ehrlich gesagt, kann einem beim Zuhören zum Thema Nachhaltigkeit bei den großen Lebensmittel-Ketten schlecht werden. Anders ausgedrückt, was dem Kunden als Nachhaltigkeit oder Umweltschutz verkauft wird, ist oft nicht wahr. Wenn es nachhaltig sein soll, wenn wir Himbeeren aus Australien kommen lassen, Heidelbeeren aus Afrika, Apfelmus im Glas aus Kanada importiert wird oder die Klimaanlagen in den Filialen auf Maximum laufen, dann haben diese Lebensmittel-Ketten Nachhaltigkeit oder Umweltschutz wohl nicht verstanden. Dazu kommen noch unzählige Dienstreisen und Flüge, die Versiegelung von Flächen für riesige Parkplätze oder der tausendfache LKW-Verkehr an jedem einzelnen Tag.
Wenn die großen Lebensmittel-Ketten mal ehrlich sind, würden Sie zugeben, dass es nur ums Geld geht. Umsatz, Rendite, Expansion, Marktmacht und am Ende ein fettes Plus für Aktionäre oder Firmeninhaber. Das alles lässt sich nur erreichen, wenn man nach diesen Prinzipien handelt. Es bedeutet, dass man Ware irgendwo auf der Welt billig einkaufen muss, um sie dann in den Filialen mit Rendite zu verkaufen. Nur so stimmt der Umsatz, passt die Rendite, bleibt Geld für Expansion und am Ende zufriedene Aktionäre und Firmeninhaber.
Auch wir müssen natürlich leben, brauchen Umsätze und freuen uns über Rendite. Aber wir würden nie so tun, als wären wir Umweltengel oder Wohltäter der Nachhaltigkeit.
Wir zum Beispiel versuchen ausschließlich Produkte aus Deutschland anzubieten und wenn diese nicht verfügbar sind, Produkte aus der Europäischen Union. Wir haben ein kleineres Sortiment, was sich nachhaltig auf die Lagerkapazität auswirkt. Wir arbeiten fast ausschließlich digital, auch in der Buchhaltung oder in der Logistik. Wir betreiben keine klimatisierten Büros und lassen nicht jede Woche-Millionen Werbeprospekte auf Papier drucken. Nachhaltigkeit funktioniert, wenn man will. Uns ist ein gesundes Verhältnis von Nachhaltigkeit und komfortablen Einkauf wichtig. Alles andere wäre gelogen.